In der römischen Mythologie gibt es einen Gott, der besonders auffällt: Janus, der Gott mit den zwei Gesichtern. Er ist einzigartig unter den Göttern des antiken Pantheons – nicht nur wegen seines Aussehens, sondern auch wegen seiner symbolischen Bedeutung. Janus steht für Übergänge, Anfänge, Türen und Zeitenwenden.
Zwei Gesichter – zwei Richtungen
Janus wird stets mit zwei Gesichtern dargestellt: eines blickt nach vorne, das andere zurück. Diese Darstellung macht ihn zum Sinnbild für Übergänge – sei es der Übergang vom Alten zum Neuen Jahr, von der Vergangenheit in die Zukunft oder vom Krieg zum Frieden.
Seine doppelte Blickrichtung steht für:
-
Vergangenheit und Zukunft
-
Eingang und Ausgang
-
Beginn und Ende
Gott der Schwelle und des Anfangs
Janus war in Rom der Gott aller Schwellen und Türen (ianua = Tür im Lateinischen – daher sein Name). Bevor ein Gebet an andere Götter gerichtet wurde, wurde oft Janus angerufen, um den Übergang ins Heilige zu ermöglichen.
Er war auch der Schutzpatron:
-
der Tore und Stadteingänge
-
der Reisenden
-
des Neuen Jahres (daher stammt auch der Monatsname Januar – Ianuarius)
Der Tempel des Janus in Rom
In der Stadt Rom gab es einen berühmten Janustempel, dessen Türen im Frieden geschlossen und im Krieg geöffnet waren. Offenbarte Türen bedeuteten, dass Rom im Krieg war – geschlossene Türen galten als Zeichen des Friedens. Der Tempel symbolisierte so auch die Wachsamkeit in unsicheren Zeiten.
Janus in moderner Bedeutung
Auch heute noch taucht Janus als Symbolfigur für Doppeldeutigkeit oder zwei Perspektiven auf. In der Psychologie spricht man z. B. von einer „Janusköpfigkeit“, wenn jemand zwei gegensätzliche Seiten hat. In der Architektur bezeichnet man als „Janusfigur“ oft eine Doppelskulptur mit zwei Gesichtern.
Fazit
Janus ist mehr als nur ein mythologischer Gott – er ist ein Symbol für Wandel, Entscheidung und Neubeginn. Seine zwei Gesichter erinnern uns daran, dass Vergangenheit und Zukunft untrennbar verbunden sind – und dass jeder neue Schritt auch ein Blick zurück ist.
Möchtest du diesen Text eher für Kinder, für ein Schulplakat oder für ein Lexikonformat haben?