Der Beiname „die Ewige Stadt“ (urbs aeterna) gehört untrennbar zu Rom. Doch woher stammt dieser ehrwürdige Titel – und warum hat gerade Rom ihn erhalten?
1. Ursprung des Begriffs
Die Bezeichnung „urbs aeterna“ (lateinisch für „ewige Stadt“) taucht erstmals in der römischen Literatur auf – besonders bei dem Dichter Tibull (1. Jh. v. Chr.), der schrieb:
Romulus aeternae nondum formaverat urbis moenia
(Romulus hatte noch nicht die Mauern der ewigen Stadt errichtet.)
Auch Vergil, Ovid und später Livius verwendeten den Begriff, oft in Verbindung mit dem Mythos um die göttliche Gründung Roms durch Romulus, Sohn des Kriegsgottes Mars.
2. Politischer und religiöser Hintergrund
Die Idee der „ewigen Stadt“ war Teil römischer Selbstdarstellung. Die Römer betrachteten ihr Reich als von den Göttern gewollt und geschützt. Rom sollte ewig bestehen, weil es göttlichen Ursprungs war – eine Stadt, die Ordnung, Kultur und Zivilisation in die Welt brachte.
Im römischen Weltbild war Rom das Zentrum der bekannten Welt – politisch, militärisch, religiös und kulturell. Der Glaube an seine Unvergänglichkeit wurde besonders in der Zeit des Kaiserreichs (ab 27 v. Chr.) gepflegt.
3. Fortleben im Christentum
Auch nach dem Untergang des Weströmischen Reiches blieb der Titel lebendig – nun mit einem neuen Deutungsrahmen. Im Christentum wurde Rom zur „ewigen Stadt“ nicht nur wegen seiner Geschichte, sondern auch wegen seiner spirituellen Bedeutung:
- Als Zentrum der katholischen Kirche,
- als Sitz des Papstes,
- und als Ort der Märtyrer Petrus und Paulus.
Rom wurde zum Symbol des Glaubens und der göttlichen Beständigkeit, das selbst den Wandel der Reiche überdauerte.
4. Rom in der Neuzeit – ewiger Mythos
Bis heute trägt Rom diesen Beinamen – auch aus Respekt vor seiner ungebrochenen kulturellen und historischen Kontinuität. Die Stadt, die einst das Zentrum eines Weltreichs war, ist heute ein lebendiges Museum, das Antike, Renaissance, Christentum und Moderne miteinander verbindet.
Fazit
Rom heißt „die Ewige Stadt“, weil es über Jahrtausende hinweg eine zentrale Rolle in Geschichte, Religion und Kultur gespielt hat. Was als mythologische Selbstvergewisserung begann, wurde zu einem Titel, der die Zeit überdauert – wie Rom selbst.
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