Die alten Römer waren tief mit dem Gedanken des Schicksals (Fatum) und des Glücks (Fortuna) verbunden. In ihrer Weltanschauung spiegelte sich die Erkenntnis wider, dass das Leben oft durch unkontrollierbare Kräfte bestimmt wird. Gleichzeitig betonten sie die Bedeutung der Tugend (Virtus) und des eigenen Handelns, um den Widrigkeiten des Lebens zu begegnen. Viele dieser Weisheiten sind heute noch inspirierend und lehrreich.
1. „Faber est suae quisque fortunae.“
(Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.)
Dieser Satz, der dem römischen Politiker Appius Claudius Caecus zugeschrieben wird, hebt die Eigenverantwortung hervor. Obwohl das Schicksal eine Rolle spielt, liegt es am Menschen, das Beste aus seinen Umständen zu machen.
2. „Fortes fortuna adiuvat.“
(Den Mutigen hilft das Glück.)
Dieser berühmte Spruch, der unter anderem von Plinius dem Älteren überliefert wurde, zeigt, dass Mut und Entschlossenheit oft belohnt werden. Fortuna, die römische Göttin des Glücks, bevorzugt diejenigen, die sich wagen, trotz Unsicherheiten zu handeln.
3. „Fata viam invenient.“
(Das Schicksal wird seinen Weg finden.)
Diese Worte betonen die unausweichliche Macht des Schicksals. Egal wie sehr man versucht, es zu umgehen, das vorbestimmte Schicksal wird sich erfüllen. Dieser Gedanke spiegelt die römische Sichtweise wider, dass manche Ereignisse unvermeidlich sind.
4. „Memento mori.“
(Gedenke des Todes.)
Obwohl dieser Ausdruck eher an die Endlichkeit des Lebens erinnert, steht er auch in engem Zusammenhang mit dem Schicksal. Der Tod als unumstößlicher Teil des Schicksals sollte uns nicht ängstigen, sondern uns dazu anregen, bewusst zu leben und unsere Zeit weise zu nutzen.
5. „Dum spiro, spero.“
(Solange ich atme, hoffe ich.)
Dieser optimistische Satz zeigt, dass selbst angesichts widriger Schicksalsschläge Hoffnung eine zentrale Rolle spielt. Er ermutigt dazu, selbst in schwierigen Zeiten den Glauben an eine bessere Zukunft nicht zu verlieren.
Das Spannungsverhältnis zwischen Fatum und Fortuna
Im römischen Denken wird das Schicksal oft als etwas Unausweichliches angesehen, während Fortuna als wechselhafte Göttin sowohl Glück als auch Unglück bringen kann. Die Herausforderung besteht darin, das Schicksal mit Würde anzunehmen und gleichzeitig zu handeln, um das eigene Leben in die gewünschte Richtung zu lenken.
Diese Lebensweisheiten bieten auch heute wertvolle Impulse: Sie erinnern uns daran, dass das Leben eine Mischung aus vorgegebenen Umständen und eigener Verantwortung ist. Indem wir mutig und hoffnungsvoll bleiben, können wir die Wellen des Schicksals meistern und unser eigenes Glück schmieden.
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