Kaiser Tiberius – Steckbrief

Allgemeine Informationen:

  • Voller Name: Tiberius Claudius Nero – später Tiberius Julius Caesar
  • Geboren: 16. November 42 v. Chr. in Rom
  • Gestorben: 16. März 37 n. Chr. in Miseno (bei Neapel)
  • Alter: 78 Jahre

Titel und Bedeutung:

  • Zweiter römischer Kaiser nach Augustus
  • Regierungszeit: 14 – 37 n. Chr.
  • Offizieller Titel: Princeps Senatus, auch Imperator Caesar Divi Augusti filius Augustus

Familie:

  • Vater: Tiberius Claudius Nero
  • Mutter: Livia Drusilla (später Ehefrau von Augustus)
  • Adoptivvater: Kaiser Augustus
  • Ehefrauen: Vipsania Agrippina (erste Frau), später Julia (Tochter des Augustus)
  • Kinder: Drusus der Jüngere (verstorben vor ihm)

Machtübernahme und Herrschaft:

  • Lange militärische Laufbahn mit Erfolgen in Germanien und Pannonien
  • 14 n. Chr.: Nach dem Tod von Augustus wird Tiberius Kaiser
  • Anfangs pflichtbewusster Herrscher, später zunehmend zurückgezogen und misstrauisch

Leistungen und Besonderheiten:

  • Sicherung der Grenzen: Besonders an Rhein und Donau
  • Verzicht auf weitere große Eroberungen
  • Verwaltungs- und Finanzpolitik: Solide, sparsamer als Augustus
  • Stärkung des römischen Beamtenapparats
  • Ab ca. 26 n. Chr. zieht er sich auf die Insel Capri zurück und regiert von dort aus

Kritik und Schattenseiten:

  • Gilt als misstrauisch und distanziert
  • Zahlreiche Prozesse wegen angeblicher Hochverratsverschwörungen
  • Sein späterer Regierungsstil war von Angst, Kontrolle und Denunziationen geprägt

Tod und Nachfolge:

  • 16. März 37 n. Chr.: Tod in Miseno
  • Nachfolger wird sein Großneffe Caligula (Gaius Caesar)

Berühmte Zitate oder Aussprüche:

  • „Möchten sie mich hassen, solange sie mich fürchten.“
    (Ein Satz, der ihm zugeschrieben wird und sein späteres Herrschaftsbild widerspiegelt.)

Fazit:

Tiberius war ein fähiger Militär und besonnener Verwalter, jedoch kein beliebter Kaiser. Seine Herrschaft war geprägt von Stabilität, aber auch von zunehmender Isolation und Misstrauen. Er führte das Erbe des Augustus weiter, hinterließ jedoch einen ambivalenten Ruf in der Geschichte.


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